Die wahre Definition vom Glück

Man braucht grundsätzlich Glück im Leben, darin sind sich sicher alle einig. Ohne das berühmte Quäntchen  Glück im Leben scheitert man. Aber neben den äußeren Umständen hängt das Glücklich sein von der eigenen Einstellung ab. Neid und Missgunst  stehen dem eigenen Glück im Weg. Mein eigenes Glück hängt nicht davon ab, ob die anderen mehr besitzen, aus meiner Sicht vielleicht sogar mehr Glück im Leben haben und zuversichtlicher durchs Leben spazieren. Mein Glück hängt von meiner persönlichen Einstellung, von meiner eigenen Wahrnehmung ab. Es geht um mich, nicht um die anderen. Es geht darum, wie ich mit mir umgehe. Denn diese Einstellung überträgt sich auf mein Umfeld und reflektiert sich unweigerlich auf mein Leben. Wenn man erst einmal akzeptiert und begriffen hat, dass man weder in der Vergangenheit, noch in der Zukunft, sondern nur in der Gegenwart glücklich sein kann, ist man auf dem richtigen Weg. Ich kann mich an glückliche Momente in meiner Vergangenheit erinnern und mich auch daran erfreuen, aber ich kann sie in der Gegenwart nicht fühlen.  Es ist wichtig, im Leben zu planen und  Ziele zu verfolgen, aber unser Glück kann nicht allein davon abhängen, diese Ziele zu erreichen, denn das würde bedeuten, dass wir immer nur für einen ganz kurzen Moment, nämlich während wir das Ziel erreichen, glücklich sind. Aber die Zeit dazwischen ist unser Leben, also müssen wir im Augenblick leben und das bedeutet, sich immer wieder auf das alltägliche Leben zu konzentrieren. Achtsamkeit ist der Schlüssel zu unserem Glück. Den Umgang mit der Achtsamkeit kann man lernen. Den Augenblick wahrnehmen in der Konsequenz, ihn nicht zu beurteilen, da eine Beurteilung schon die Wahrnehmung einschränken würde. Einfach mal auf das alltägliche Leben konzentrieren, nicht nur auf die großen Momente, auf Begegnungen und Gefühle warten. Wie viel Zeit erlaube ich mir selber bei den alltäglichen Dingen  für die Achtsamkeit? Wie fühlt es sich an, morgens wach zu werden, unter der Dusche auf das  Geräusch des Wasser achten, den Geruch des Shampoos und das Gefühl des Wassers auf der Haut wahrnehmen? Sich mal wieder ganz bewusst in den eigenen Vierwänden umschauen. Das Umfeld sehen, riechen, hören, schmecken…die Gegenwart eines Menschen genießen und dabei einfach die Gedanken außen vor lassen. Keine Antwort suchen auf warum, wieso, weshalb. Mit sich selber achtsam umzugehen, bedeutet sich wirklich zu fühlen. Klingt super in der Theorie, aber die Praxis schaut anders aus? Ja, da stimme ich zu. Es ist sicher nicht einfach und es hängt von jedem persönlich ab, ob und wie er bereit ist, sich mit der Achtsamkeit auseinanderzusetzen, um seinem persönlichen Glück einen Schritt näher zu sein. Versucht Euch doch mal an diesem Experiment mit der Wahrnehmung: Nehmt drei Schalen und füllt diese mit Wasser. Eine Schale füllt ihr mit badewannenheißem Wasser, eine mit lauwarmem Wasser und eine mit sehr kaltem Wasser. Dann legt ihr für ungefähr eine Minute eine Hand in das heiße und eine Hand in das kalte Wasser. Danach legt ihr beide Hände in das lauwarme Wasser und achtet dabei darauf, dass die Hände einander nicht berühren. Nicht wirklich eine Überraschung: Die Hände werden die Temperatur des lauwarmen Wassers ganz unterschiedlich empfinden. Was sollen wir aus diesem Experiment lernen? Viele Dinge hängen von unserer persönlichen Wahrnehmung ab, von dem, was wir vorher erlebt haben oder was wir erwarten. Auch wenn wir ganz sicher sind, dass unser spontanes Urteil ganz der Wahrheit entspricht. Wenn wir achtsam mit uns und unserem Umfeld umgehen, lassen wir zu, dass wir auf einmal anders fühlen als wir erwarten, lassen zu, dass wir die richtige Einstellung für die glücklichen Momente haben.

Vielleicht ist die wahre Definition vom Glück nicht zu wissen, dass man glücklich war und sich um nichts anderes zu kümmern hat, als im Jetzt zu leben?

 

 Claudia Lekondra