Auf dem Weg zur Selbstreflexion

Wir befinden uns im Informationszeitalter. Unser Wissen und unsere Kenntnisse nehmen ständig zu. Im Internet, in Fernsehsendungen, in der Presse und über Fachbücher suchen wir nach Fakten über den Menschen als Gegenstand. Dort erfahren wir beispielsweise eine Menge über unseren Körper, Arzneimittel, Nahrungsmittel, sportliche Übungen etc.

Über das, was uns persönlich ausmacht, erfahren wir nichts.

Um uns selbst wahrzunehmen, müssen wir unsere Veranlagungen, unsere Erfahrungen und unser Verhalten anderen Menschen gegenüber reflektieren. Wir müssen die Reaktion der Umwelt auf unser Verhalten verstehen. Nur über die Selbstreflexion ist es uns möglich, uns selbst zu erkennen.

Wir müssen uns bewusst machen, was uns wichtig ist, was uns glücklich macht und lernen, aus der Fülle der Möglichkeiten das auszuwählen, was uns gut tut. Wir müssen lernen zu erkennen, wenn sich unsere Vorstellungen und Bedürfnisse ändern. Gerade in unserem schnelllebigen hektischen Alltag besteht die Gefahr, dass man die Veränderung der Bedürfnisse nicht wahrnimmt, weil keine Zeit zum Innehalten bleibt. Diese Zeit, diese Momente des Innehaltens muss man sich ganz bewusst schaffen.

Manchmal erwischt man sich dabei, dass einen mitunter alltägliche Entscheidungen, beispielsweise die Auswahl des Brotes (Dreikornbrot, Vierkornbrot, Fünfkornbrot, Dinkelbrot, Gerstenbrot, Haferbrot, Hirsebrot, Maisbrot, Buchweizenbrot, eiweißarmes Brot, glutenfreies Brot etc.) zeitweilig überfordern.

Wir lernen, fremdbestimmt zu reagieren. In der Schule bestimmt der Lehrer, zu Hause die Eltern und bei der Arbeit der Chef. Heutzutage bestimmt auch der überfüllte Terminkalender über uns, da er uns dazu verleitet zusätzliche Termine aufzunehmen, wo Platz ist, und nicht da, wo man eigentlich möchte.

Erst wenn man weiß, wer man ist und was man braucht, um glücklich zu sein, kann man sich ein Leben schaffen, dass zu einem passt und einen erfüllt. Wenn man erkennt, dass man selber für den eigenen Misserfolg verantwortlich ist und nicht die anderen, wenn man akzeptiert, dass Negatives ebenso zum Leben gehört wie Positives.

Die Selbstreflexion ermöglicht es uns, unser Bewusstsein auf positive Dinge zu lenken, denn wir Menschen sind in der Lage unsere Aufmerksamkeit zu steuern. Doch wenn man nicht weiß, worauf man seine Aufmerksamkeit lenken möchte, dann landet irgendwas in unserer Wahrnehmung und vermutlich sind das nicht unbedingt Dinge, die glücklich machen.

 

Seitdem ich regelmäßig über meinen Tag reflektiere und dabei feststelle, was mir guttut und was nicht, hole ich mir mehr von den guten Dingen in meinen Alltag. Und was diese Dinge sind, verrate ich hier vielleicht ein anderes Mal.

 

Claudia Lekondra